Neue Erfahrung für Emma Weiß


von Anna Wittmershaus, 26.02.2016

Auf die Skikunstspringerin Emma Weiß wartet am Samstag ihr persönlicher Saisonhöhepunkt. Die Athletin des Freestyle-Club Zollernalb geht in Minsk bei den Jugend-Weltmeisterschaften an den Start.

Die weißrussische Hauptstadt Minsk ist für Emma Weiß kein Neuland. Bereits Ende Januar war die 16-Jährige dort bei drei Europacups im Skikunstspringen angetreten. In den beiden Einzelwettkämpfen löste Weiß hier mit einem 16. und einem siebten Platz das Ticket für die Jugend-WM an selber Stelle. „Es war auf jeden Fall mein Ziel, mich für die JWM zu qualifizieren. Dass es jetzt geklappt hat, ist super“, freut sich die Albstädterin. Die Weltmeisterschaft sei eine neue Erfahrung für sie, die sie gern nutzen würde, erklärt die Schülerin des Gymnasiums Ebingen.

Ihre Konkurrenz kann Weiß nur schwer einschätzen. Denn zu den jungen Skikunstspringerinnen aus dem Europacup stoßen noch die Talente hinzu, die bereits im Weltcup starten. Eine Platzierung hat sich die 16-Jährige daher nicht zum Ziel gesetzt. Sie möchte einfach zwei saubere Sprünge abliefern. „Meine Sprünge sind von der Schwierigkeit her noch nicht so hoch, daher ist es wichtig, dass sie technisch sauber ausgeführt sind“, erklärt Weiß. Zu einem guten Sprung gehöre auch ein sauberer Absprung. „Der ist wichtig, sonst kann ich nicht landen“, so die junge Skikunstspringerin. Da auch die Landung in die Wertung kommt, sollte diese eben auch sicher gelingen. Vater und Trainer Armin Weiß macht den Erfolg bei der Jugend-WM auch an Punkten fest. „Emma hat beim Europacup in Minsk jeweils an die 100 Punkte ersprungen. Wenn sie jetzt diese Marke überspringen könnte, dann wäre das ein großer Erfolg“, sagt der ehemalige Ballettfahrer. Ganz vorne zu landen, sei dagegen eher unwahrscheinlich. Coach Armin Weiß sieht die Starterinnen aus Russland, Kanada und den USA in der Favoritenrolle.

Bereits seit Anfang der Woche weilt Emma Weiß in Minsk. Betreut wird sie dort von der Schweizer Trainerin Manuela Müller, da Heimtrainer Armin Weiß selbst nicht mitreisen kann. Vorbereitet hat sich die 16-Jährige hauptsächlich auf dem Trampolin und auf der Air-Track-Bahn, einer Art Luftmatratze mit Sprungfedern. Im Schnee konnte die Albstädterin nur einmal Mitte Januar trainieren. An dem bis dato einzigen wirklich schneereichen Wochenende des Jahres übte sie in Meßstetten ihre Sprünge auf einer Schanze für Buckelpistenfahrer. Die ist allerdings viel kleiner als jene Schanzen, über die Emma Weiß beim Skikunstspringen fährt. „Der Absprung ist auch ein anderer“, berichtet Freestyle-Club-Trainer Armin Weiß. Ursprünglich war Emma Weiß auch Buckelpistenfahrerin. Mittlerweile ist sie aber hauptsächlich als Skikunstspringerin unterwegs. Über die hohen Schanzen zu fahren, hätte sie am Anfang schon Überwindung gekostet, gesteht die Albstädterin ein. „Aber das Gefühl zu fliegen, ist einfach super“, findet die 16-Jährige.

Bericht im ZAK: https://www.zak.de/artikel/details/299721