„Die Konkurrenz ist natürlich groß“

Interview mit Armin Weiß

von Anna Wittmershaus, 07.04.2016

Bevor die Saison der Buckelpistenfahrer zu Ende geht, wartet noch ein Highlight auf die Freestyler.

Am Wochenende werden im schwedischen Are die Weltmeisterschaften der Junioren ausgetragen. Mit dabei ist auch der Albstädter Adrian Schlegel, Wintersportler des Freestyle-Clubs Zollernalb. Über dessen Ziele und Chancen sprach unser Redaktionsmitglied Anna Wittmershaus mit Schlegels Heimtrainer Armin Weiß.

Herr Weiß, Adrian Schlegel darf am Wochenende das erste Mal bei einer Jugend-WM starten. Welche Ziele hat er sich gesetzt?

ARMIN WEISS: Sein oberstes Ziel ist es, an die Punktzahl, die er über die Saison hinweg gefahren ist, heranzukommen. Das sind so zwischen 63 und 64 Punkten. Mit 65 Punkten könnte er sich wahrscheinlich für das Finale qualifizieren. Wenn er das erreichen könnte, wäre es ein super Ergebnis.

In welcher Form ist Ihr Athlet vor der JWM?

WEISS: Ich glaube, er hat in den letzten Wochen einen guten Zug entwickelt. Das hat man auch bei den deutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende gesehen. Bei denen ist er in der Kategorie Dual Moguls (Parallel Buckelpiste, d. Red.) deutscher Jugendmeister geworden. Er kann eine gute Platzierung erreichen, wenn er fehlerfrei durchkommt.

Wie schätzen Sie Schlegels Konkurrenz bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Are ein?

WEISS: Die ist natürlich groß. Jede Nation schickt schließlich ihre besten Läufer ins Rennen. Ein Vorteil ist jedoch, dass pro Nation nur vier Athleten starten dürfen. Daher müssen einige Länder auch gute Fahrer daheim lassen. Deutschland schickt dieses Jahr drei Jungs ins Rennen, was für unsere Nation schon eine starke Leistung ist. Die Konkurrenz aus dem eigenen Land ist natürlich auch nicht zu verachten.

Wohin wird Schlegels sportlicher Weg in den kommenden Jahren führen?

WEISS: Das wird sicherlich die neue Saison zeigen. Im C-Kader ist er jetzt schon drin. Jetzt kommt es darauf an, wie er sich weiterentwickelt. Eine andere Frage ist natürlich, ob man es finanzieren kann. Wir bekommen keine finanzielle Unterstützung vom deutschen Skiverband und müssen alles selbst bezahlen – und das ist ganz schön teuer. Denn die Trainer, Lehrgänge und die Reisen zu den Wettkämpfen kosten viel Geld.

Warum unterstützt der DSV die Buckelpistenfahrer nicht mehr?

WEISS: Das kann ich mir selbst nicht ganz beantworten. Hintergrund ist aber der, dass es in unserer Disziplin eine Zeit lang keine Erfolge gab und man ausgerechnet hat, dass man – um konkurrenzfähig zu sein – Millionenbeträge investieren müsste. Seit Laura Grase-mann durch ihr hohes Eigenengagement gute Ergebnisse einfährt, ist die Gesprächsbereitschaft wieder größer geworden, Geld gibt's aber trotzdem keins.

 

Bericht im ZAK: https://www.zak.de/artikel/details/314297