von Anna Wittmershaus, 27.04.2016

Am Ende der Saison war es der Buckelpistenfahrer Adrian Schlegel, der den Freestyle-Club Zollernalb jubeln ließ. Bei den deutschen Meisterschaften in Kaprun sicherte sich der Albstädter den Titel in der Kategorie Dual Moguls (Parallelbuckelpiste), setzte sich im Finale der Junioren gegen die Konkurrenz durch. Mit ordentlich Selbstvertrauen reiste Schlegel daher kurze Zeit später nach Are (Schweden) zu den Weltmeisterschaften der Junioren. Zum ersten Mal durfte der 17-Jährige bei diesen internationalen Titelkämpfen antreten. Schlegel startete optimistisch in in den ersten Wettkampf der JWM, in dem er das Finale nur knapp verpasste. Am Ende fehlten 2,14 Punkte für den finalen Durchgang. Mit 64,9 Punkten beendete der Albstädter das Rennen der Kategorie Singel Moguls auf Platz 20 und war damit bester Deutscher. „Klar, das Finale wäre das Highlight gewesen, aber das hatte ich gar nicht im Fokus“, erklärt Schlegel. Viel mehr sei es ihm darum gegangen, eine ähnliche Punktzahl wie in den Europacup-Rennen zu erzielen. Das sei ihm gelungen. „Es war zwar nicht mein bester Lauf, aber ein guter“, findet Schlegel.

Im zweiten Wettkampf der Jugend-WM stellte sich der Freestyler von der Zollernalb in der Kategorie Dual Moguls der Konkurrenz. Dabei traten die Athleten jeweils in Zweierduellen gegeneinander an. Schlegel bekam es zum Auftakt mit dem Chinesen Hao Zhang zu tun – ein leichter Gegner. „Ich wusste, dass ich ihn mit einer sicheren Fahrt schlagen kann“, sagt der 17-Jährige. Und so war es dann auch, Schlegel schaltete Zahng aus und war damit unter den besten 32 Fahrern. In der nächsten Runde traf der Albstädter allerdings auf einen starken Kontrahenten. Der US-Amerikaner Jack Kariotis fuhr bereits in der Kategorie Single Moguls unter die ersten Fünf und ließ Schlegel keine Chance. Kariotis wurde am Ende Vierter, während sich der Zollernälbler auf Platz 23 einreihte. Mit diesem Ergebnis konnte Schlegel aber gut Leben.

Auch sein Heimtrainer Armin Weiß, der die JWM zu Hause per Livestream verfolgte, ist mit dem Auftritt seines Schützlings zufrieden. Auch wenn für ihn die Finalteilnahme wichtig gewesen wäre. „In der kommenden Saison muss das gelingen“, fordert Weiß. Der ehemalige Ballettfahrer will Schlegel in der kommenden Saison im Europacup und auch bei der nächsten Jugend-WM so oft wie möglich unter den besten 16 sehen. Um das zu realisieren, beginnen jetzt schon die Vorbereitungen auf die Saison 2016/17. „In den ersten zwei Monaten nach der Saison kann man die besten Bausteine für die nächste Saison legen“, erklärt Weiß.

Als Trainingspartnerin hat der Albstädter Trainer Schlegel die Skikunstspringerin Emma Weiß zur Seite gestellt. Die Tochter des Albstädter Übungsleiters war bis vor Kurzem auch auf der Buckelpiste unterwegs, startete dieses Jahr aber erstmals bei Europacups der Skikunstspringer. Nun hat sich die 16-Jährige dazu entschlossen die Buckelpiste hinter sich zu lassen und sich in Zukunft ausschließlich den deutlich höheren Schanzen zuzuwenden. Emma Weiß war bei Weltmeisterschaften der Juniorinnen in Minks dabei. Bei ihrer Premiere wurde sie Zwölfte. „Ich freu mich, dass ich bei der JWM eine gute Leistung abliefern konnte“, so die 16-Jährige.

Im kommenden Winter werden Emma Weiß und Schlegel wieder im Europacup antreten. Langfristig arbeite man aber auf Einsätze im Weltcup hin, sagt Trainer Amin Weiß. Ob das gelingt, hängt auch vom Finanziellen ab. Denn sowohl die Buckelpistenfahrer als auch die Skikunstspringer werden nicht vom deutschen Skiverband mit Geldern unterstützt.