Erfolgreiche Generalprobe: Emma Weiß springt beim Europacup in Airolo auf Rang zwei

2.3.2021 Von Larissa Bühler, ZAK

Zum zweiten Mal in dieser Saison stand Emma Weiß am vergangenen Wochenende auf dem Podest. Beim Europacup in Airolo schaffte es die Skikunstspringerin aus Albstadt auf den zweiten Platz.

Nun richtet sie ihren Fokus auf die WM in Kasachstan. Nach dem Weltcup in Deer Valley hatte sich Weiß kurzzeitig in der Heimat aufgehalten, bevor es wieder zum Training in die Schweiz ging. In Airolo absolvierte sie zahlreiche Sprünge – und ging motiviert in den Europacup am vergangenen Wochenende. Dort wartete ein hohes Niveau, das Teilnehmerfeld bestand fast ausschließlich aus Weltcup-Springerinnen. „Auch die Australier waren dabei. Die Weißrussen konnten nicht kommen, weil sie kein Visum bekommen haben“, berichtet Weiß. „Das Niveau war schon sehr hoch. Es gab auch schon Europacups, wo keiner einen Full-Full gesprungen ist. Das war diesmal anders.“

Starke Konkurrenz

Sogar einen Dreifach-Sprung lieferte am Sonntag die Siegerin Danielle Scott. Die hatte auch schon die Qualifikation für sich entschieden. In dieser erreichte Weiß zunächst den fünften Platz, zog mit 73,95 und 62,68 Punkten ins Finale ein. Auch in diesem konnte Weiß einmal mehr überzeugen und sicherte sich mit 83,47 Zählern den zweiten Platz. „Ich bin sehr zufrieden“, betont Weiß. „Ich konnte als beste Doppelspringende aus dem Wettkampf rausgehen. Das hat auch ein positives Gefühl im Hinblick auf Kasachstan gegeben.“ Scott holte dann am Montag beim zweiten Europacup in Airolo erneut den ersten Platz, Weiß war da aber schon nicht mehr in der Schweiz. Für die Albstädterin standen Arzttermine an. „Wegen meiner Verletzung von 2019“, erklärt Weiß. Damals brach sie sich im Training den Oberarm, nun wird in Kürze der Marknagel entfernt.

Trainingsstart am Sonntag

Vorher geht es für Weiß aber noch nach Kasachstan. Dort warten kommende Woche gleich zwei Wettbewerbe. In genau einer Woche springen Weiß & Co. in Almaty zunächst um die Weltmeisterschaft. Morgen macht sich die Albstädterin auf den Weg. „Wir fliegen über Istanbul nach Almaty, kommen dann am Freitagmorgen dort an“, erzählt die 21-Jährige. Dann ist noch einmal eine kurze Pause, erst am Sonntag wartet die erste Trainingseinheit vor Ort. „Aber das ist gut, die Richtung der Zeitverschiebung liegt mir nicht so“, räumt Weiß ein. Es folgen drei Trainingstage, ehe am kommenden Mittwoch dann um die Titel gekämpft wird.

Auch eine Kopfsache

Weiß fühlt sich gut vorbereitet. „Unsere Sportart ist eine sehr körperliche. Aber noch viel mehr ist es psychisch anspruchsvoll“, so Weiß. „Vom Körperlichen sind wir Athleten alle in der Lage, gute Sprünge zu machen. Aber die Frage ist, ob du auf den Punkt das abliefern kannst. Und das findet im Kopf statt.“ Dies habe in den vergangenen Wochen und Monaten bei ihr gut geklappt. „Da konnte ich aus den vergangenen Wettkämpfen sehr viel mitnehmen. Ich habe eine gewisse Routine entwickelt und ich hoffe, dass ich mit einem positiven Gefühl reingehen und das dann auch umsetzen kann“, blickt die 21-Jährige voraus. Die Erwartungen an die WM sind klar. „Der erste Meilenstein ist über die Qualifikation hinauszukommen. Es hört sich vielleicht blöd an, aber ab dem Finale wird es meistens einfacher“, betont Weiß. Nachdem sie in den vergangenen Wettkämpfen fast immer das Finale erreichte, seien ihre Erwartungen an sie selbst auch gestiegen.

Veränderte Strategie

Der Ablauf bei der WM unterscheidet sich dabei etwas vom Weltcup-Verlauf. In der Qualifikation und im ersten Finale absolviert jede Athletin zwei Sprünge, die besten Sechs sind dann noch ein weiteres Mal dran. „Da ist auch Strategie gefragt“, betont Weiß. „Die bespreche ich noch mit meinem Trainer.“