„Ich möchte einfach ein gutes Comeback feiern“: Ski-Freestylerin Emma Weiß im Interview

26.11.2020 Von Larissa Bühler

Nach langer Verletzungspause ist Emma Weiß zurück im Weltcup-Zirkus. Die Albstädter Ski-Freestylerin bereitet sich aktuell auf den ersten Wettkampf in Finnland vor.

Frau Weiß, Sie haben sich im Oktober 2019 den Oberarm gebrochen. Wie war der Weg zurück?

Emma Weiß: Es war ein Spiralbruch, der direkt operiert werden musste. Ich hatte dann recht lange noch Schmerzen in der Schulter, die einfach nicht weggingen. Mitte März wurde beim MRT festgestellt, dass meine Bizepssehne recht stark entzündet war. Das kam dadurch, dass die oberen Schrauben des Marknagels zu lang waren und immer an der Sehne gerieben haben. Das hat sich dann entzündet. Am 2. April wurde ich noch einmal operiert, da hat man die oberen zwei Schrauben entfernt. Ab da war es sofort besser, am nächsten Morgen konnte ich sogar trainieren. Und dann kam Corona.

Wie beeinflusste die Pandemie das Training?

Ich war nicht so sehr eingeschränkt, da ich zu Hause in der Ballettschule meines Vaters zweimal täglich trainieren konnte. Das war natürlich ein entscheidender Vorteil. Für das Sommertraining habe ich eine Sondergenehmigung für die Einreise in die Schweiz bekommen, dass ich in Mettmenstetten auf der Wasserschanze trainieren konnte. Und mein Sommertraining lief dann auch wirklich gut. Mittwoch bis Samstag war ich immer auf der Wasserschanze, hatte sonntags frei und war Montag und Dienstag zu Hause im Training.

Aktuell sind Sie in Ruka, wo nächste Woche der erste Weltcup stattfindet. Welche Ziele verfolgen Sie?

Ich will meine bestmöglichen Sprünge zeigen. Wo ich dann in Sachen Platzierung rauskomme, kann ich jetzt gar nicht einschätzen. Mir fehlt aufgrund der Verletzung einfach eine komplette Saison, dementsprechend fehlen mir die Vergleiche. Ich möchte einfach ein gutes Comeback feiern – und dann sehe ich, was dabei herauskommt.

Welche Einflüsse hat Corona auf den Wettkampfablauf?

Das ist schon etwas schwieriger als sonst. Wir müssen ab zehn Tage vor dem Wettkampf aufzeichnen, wo wir uns aufhalten. Und dann gibt es immer einen Test vor den Wettkämpfen. Erst wenn der negativ ist, sind wir zum offiziellen Training und zum Wettkampf zugelassen.